Hallo Männer,
der Aufruf hat auch bei mir das schlechte Gewissen wieder aktiviert, daher auch hier aus Rheinbach mal wieder ein Hallo in die Forumsrunde! Bei mir hat sich inzwischen auch einiges getan, allerdings nicht nur an der kleinen Honda, vielmehr sind mir noch zwei etwas ungewöhnliche Gefährte über den Weg gelaufen.
Hab jetzt über den Sommer für meine Stieftochter, die jetzt im richtigen Alter ist und mal vor die Tür soll, ein Hercules CB1-Mofa zurecht gemacht. War ein Schnäppchen, Baujahr 1971 , und komplett und fahrbereit, allerdings mit ziemlich starker Patina. Da es zu schade gewesen wäre, diese zu zerstören und ich mich auch nicht zu lange damit aufhalten wollte, hab ich den Rost konserviert, ein paar Pickelchen beilackiert und Räder und Motor technisch revidiert. Das dauert ja dann doch immer länger als man denkt, und für die Dinger mit dem alten "Zeppelinnmotor" findet man die Teile auch nicht mehr an jeder Ecke. Aber das kleine Ding geht jetzt wieder richtig gut und macht einen Heidenspaß (für Mofa-Verhältnisse) und nächste Woche soll dann Übergabe sein. Ich hoffe die junge Dame weiß das Altmetall zu schätzen.
Achtung, Honda-fremdes Bild: CB1 noch im Kaufzustand, zusammen mit der ex-Bundeswehr-DKW, die ich 2017 gemacht habe.
- DKW und Hercules
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Das zweite Sommerprojekt war (bin heimlicher Landmaschinen-Fan, hab aber keinen Platz für einen richtigen Traktor) eine Agria-Einradfräse (Agria 2100 "Baby"), mit der ich demnächst einige etwas vernachlässigte Gärten im Bekanntenkreis umgraben werde. Das Ding ist wahrscheinlich aus den Sechzigern und wurde seit 1959 in der Form bis 2009 gebaut. Die Technik ist herrlich archaisch, der Zustand praktisch neuwertig und der Preis war so gut, die konnte ich nicht stehen lassen. Und es ist immerhin auch ein Lenker dran.
Achtung, zweites Honda-fremdes Bild: Agria Baby.
- Agria 2100
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Ja, zur CB 100 gibt es zu berichten daß der Motor inzwischen wieder mit 12V-Lichtmaschine montiert und abgedichtet ist, er wartet jetzt im Keller auf den Einbau. Da ich abschnittsweise vorgehe, sowohl um nicht den Überblick zu verlieren, als auch die Kosten etwas im Griff zu halten, habe ich mir jetzt die Gabel in den Keller geholt und mit dem Zerlegen begonnen. Zu dem Zeitpunkt hab ich erst realisiert, daß die Kabel von den Schaltern innerhalb des Lenkers geführt sind und die Demontage deshalb etwas trickreich war. Da ich, wie ganz am Anfang mal erwähnt, vor habe den Kabelbaum mit reichlichen Querschnitten neu aufzubauen (Dabei wird auch die bisherige Zündung durch eine kontaktgesteuerte Transtorzündung ersetzt und auch der Gleichrichter soll, wie von Darius beschrieben, einer neuen Bauart weichen) , hab ich etwas übereilt die alten Kabel etwa 5 cm hinter den Schaltern gekappt und wollte da direkt die neuen Kabel anlöten. Jetzt hab ich festgestellt, daß in den Schaltern sehr wenig Platz für die etwas störrischen neuen Kabel ist und auch der Strang nur widerwillig durch die Lenkeröffnungen passen wird. Das wird noch spannend, hat jemand vielleicht da schon Erfahrungen oder einen Tipp?
Ansonsten halte ich die Augen auf und schaue regelmäßig in den Kleinanzeigen, ob CB100-Teile auftauchen. Auf die Tour hab ich inzwischen fast alle Chromteile, außer dem Handgriff an der Sitzbank, fast neuwertig oder in gutem Zustand zusammen. Eine etwas verrückte Idee, die mir gekommen ist war, die vordere Bremse durch eine größere zu ersetzen, etwa die Duplextrommel von der CB250. Neu einspeichen muß ich die Räder ja sowieso und beide haben 36 Speichen. Leider ist die Bremse bei der 250 über eine Strebe abgestützt und nicht mit dem Wulst an dem linken Gabelholm, und ich bin mir nicht sicher, ob das von der Breite her in die Gabel passt. Also bleibts wahrscheinlich doch beim Original.
@ Rainer: Deine CB 100 sieht klasse aus, der Farbton ist sehr schön und super geworden, aber nicht original. Hast Du die selber lackiert? Das Thema kommt ja irgendwann auch auf mich zu, aber wenn ich an die vielen kleinen Lackteile denke, wird mir etwas schwindelig wegen der Kosten. Ich würde mich aber auch nicht trauen zu versuchen, den Originallack selber zu verarbeiten. Deshalb denke ich auch daran, es selber mit einem nicht originalen Lack zu versuchen, der als 2K-Variante erhältlich ist. Die Beulen im Tank hab ich mit dem Zughammer prima rausgekriegt, da reicht ein minimaler Spachtelauftrag. Letztlich geht es mir um die Frage, wie weit ich mich vom Original entfernen soll, aber die Honda soll ja auch wieder auf die Strasse.
Alles in Allem denke ich, das Projekt wird noch weit bis ins nächste Jahr rein gehen, aber ich hab ja Zeit und ein paar Alternativen zum Fahren.
Allen noch einen schönen Sonntag,
Dirk