Schlagschrauber




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Schlagschrauber

Beitragvon Peter Ulrich » Sa 16. Feb 2019, 23:21

Hallo Jungs,

also das Dilemma mit den Kreuzschlitzschrauben hatten wir schon, wenn die Mopeds zum 1. Mal zum Kundendienst reinkamen.

Das Problem ist, dass die Schrauben bei den Japanern viel zu weich sind und knallfest angezogen wurden. Wir haben immer einen mechanischen Schlagschrauber (mit Federelement)unter Einsatz eines Metallhammers verwendet.

Ein kurzer trockener Schlag mit dem Hammer und den Schlagschrauber mit der Hand in die gewünschte Drehrichtung drehen, also zuschrauben geht auch mit den Dingern. Ich hab mir so ein Ding bei Louis geholt, kostet nicht die Welt und funktioniert prima.

Ansonsten auf Inbusschrauben umrüsten, ist praktisch, aber nicht original, spart aber später Ärger!

Gruß
Peter
Peter Ulrich
 
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von Anzeige » Sa 16. Feb 2019, 23:21

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Re: Schlagschrauber

Beitragvon andijott » So 17. Feb 2019, 16:04

...gab es für Werkstätten nicht einen ganz speziellen Kreuzschlitzschraubendreher? Den gabs wohl von HONDA und der sollte 100% genau passen
Gruß
Andi J
www.CB100.de
andijott
 
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Re: Schlagschrauber

Beitragvon dirk550four » So 17. Feb 2019, 17:10

Hallo zusammen,

ich laboriere ja zur Zeit auch mit dem Thema, ein Allheilmittel gibt es hier wohl nicht. Kurioserweise verwandelt sich das weiche Material der Schrauben schlagartig in einen fast unzerstörbaren Werkstoff wenn man versucht eine vermurkste Schraube auszubohren...also ich hab mir jetzt die Vessel Impacta 980 Schlagschrauber bestellt, die Holger neulich in einem Thread abgebildet hatte. Mal sehen wie die sich verhalten.Wichtig ist auf alle Fälle, daß man sich JIS-Schraubendreher oder Bits besorgt, weil die vom Profil her anders sind und das feste Anziehen der Kreuzschlitze bei der Montage erst ermöglichen.

Ich habe mir irgendwann mal das Ding hier besorgt:
https://www.amazon.de/Innovative-Schrau ... B01BTMUHM8
kP2171714.jpg
kP2171714.jpg (139.3 KiB) 24-mal betrachtet

Das Teil sieht zwar zugegeben erstmal komisch aus und der Beschreibungstext läßt nicht Gutes erwarten, aber das mitgelieferte Kreuzschlitzbit ist tatsächlich sehr hart und hat ein etwas asymmetrisches Profil, das sich beim Linksdrehen im Schraubenkopf verbeisst, das Bit ist zudem so lang, daß man es problemlos mit dem Hammer auch in recht tief sitzende Schrauben reinschlagen kann und der Handgriff ist so geformt, daß man ein sehr großes Drehmoment aufbringen kann. Bis auf drei Ausnamen hab ich damit die Gehäuseschrauben an meinem Hunderter Motor alle aufgekriegt. Erst das lange Bit mit einem dicken Hammer (es dürfen ruhig 1000 Gramm sein, aber natürlich nicht wie ein Schmied zuschlagen...) so etwa fünfmal kräftig in die Schraube schlagen und dann, Tipp von Holger, etliche Male schnell und mit leichten Schägen nachhämmern, das löst mit der Zeit die feste Verbindung der Schraube mit dem Untergrund. Und natürlich das gute alte Kriechöl in Vorfeld reichlich und mehrfach verwenden, ggfs. auch Wärme.

Viel Glück beim Schrauben wünscht Dirk
dirk550four
 
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Re: Schlagschrauber

Beitragvon gruzzel » So 17. Feb 2019, 18:31

Moin,

jau, Wärme und WD40 oder ähnliches wirken manchmal Wunder... :idea:

Auch aus meiner Erfahrung knallen die Leute die Schrauben am Motorrad
grundsätzlich zu fest an, da habt ihr vollkommen recht.

Die M6 Schrauben, egal ob Kreuzschlitz oder 10mm Schlüsselkppf, ziehe ich
mit maximal 10Nm an. Das reicht völlig und kann bei dem weichen, alten
Aluminium trotzdem noch Probleme machen.

Habe da beim Nockenwellenlagerbock (trotz nur 10Nm) auch schon mal so ein
altes Gewinde im Kopf gezogen. Musste die Schraube danach mit Loctite fest
einkleben, da ich keinen Bock hatte, das ganze Geraffel wieder zu zerlegen.

Mit dem Schlagschrauber (mechanisch, billigst von Amazon) habe ich bisher
aber nur gute Erfahrungen gemacht, und noch jede Schraube gelöst. Das
passende Bit, ein zwei feste Schläge, und die Schrauben haben verloren.
Wenn der Kopf denn noch nicht ganz versaut ist... :mrgreen:

Wenn die Köpfe schon so vermurkst sind, dass da nix mehr fasst, dann
versuche ich zunächst einen Sechskantinnenschläger in den Kopf der
Schraube zu schlagen, und dann zu lösen. Oder, wenn das nicht klappt,
bohre ich vor und setze einen passenden Linksausdreher an.

So, das war der Sonntagssenf aus Bremen! Pizaaarrooooo, ohohoooo

:roll:

Marco
gruzzel
 
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