Begrüßung und Vorstellung




...Fragen und Antworten zu den "kleinen"70er-Jahre CBs: CB/SS50, CB100, CB125, CB200, CB250

Re: Begrüßung und Vorstellung

Beitragvon dirk550four » Do 9. Mai 2019, 21:35

Hallo Peter,

ich denke das ist ein guter Plan, an Fett hatte ich dabei noch gar nicht gedacht. Hab so ein sehr zähes Fett da, was eigentlich für Lenkkopflager gedacht ist. Das Zeug werde ich nehmen!

Heute kam die gebrauchte 12V-Lichtmaschine (bzw.: Stator), die ich die Tage in der Bucht geschossen hatte. Stammt von einer CB 250 K, hat aber leider eine etwas andere Gummitülle als meine und es ist ein runder Stecker dran. Aber das macht gar nichts, ich freu mich schon auf den Kabelbaum den ich machen werde, obwohl gerade das ja eine typische Winterarbeit ist. Die Kabel an der Lima sind so la la, bin nicht begeistert. Hab erstmal die alten brüchigen Schläuche entfernt und will sehen daß ich nicht soviel an den Kabeln rumbiege. Am Wochenende gehts weiter, da mess ich mal die Anschlüsse durch.

Noch einen schönen Abend,
Dirk
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von Anzeige » Do 9. Mai 2019, 21:35

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Re: Begrüßung und Vorstellung

Beitragvon Peter Ulrich » Fr 10. Mai 2019, 05:12

Hallo Dirk,

das mit der Lima von der CB 250 klingt spannend, Darius hatte ja eine von der CB 200 verwendet. Auf jeden Fall dürfte der Durchmesser etwas größer als bei der CB 100 sein, naja, du wirst uns sicher berichten. Viel Glück und auch Spaß dabei!

Gruß
Peter
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Re: Begrüßung und Vorstellung

Beitragvon gruzzel » Fr 10. Mai 2019, 18:47

Moin,

es geht voran beim Dirk, sehr schön! Bin auch mal gespannt, wie das Lima
Abenteuer anläuft. Das wird schon...

Zu den Dichtungen: da stimme ich Peter gänzlich zu! Ich bin auch kein Freund
von zusätzlicher Dichtungsmasse! Die verwende ich nur bei den Gehäusehälften
der größeren Hondas, denn dort wird rein mit Dichtungsmasse abgedichtet.
Ansonsten alle Dichtungen trocken rein, habe da noch nicht einmal Probleme
bekommen, wenn die Dichtflächen ok sind. Allerdings verwende ich kein Fett,
da die aktuellen Dichtungen eine Silikonschicht aufweisen, so dass das aus
meiner Sicht überflüssig ist. Ob das nach 40 Jahren dann noch gut auseinander
geht werde ich eh nicht mehr erleben...

Auch von Hylomar halte ich nichts. Das Zeugs liegt nachher zerbröselt im Öl.
Auch Dirko in allen Farben wird irgendwann zu Bröseln im Öl. Aus meiner
Erfahrung ist Hondabond das einzig Wahre. Das Zeug wird wie Gummi und
löst sich auch nicht ab, wenn es zu dick aufgetragen wurde.

:mrgreen:

Marco
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Re: Begrüßung und Vorstellung

Beitragvon dirk550four » Sa 11. Mai 2019, 16:19

Hallo Peter, hallo Marco,

danke für die Tipps, ich denke ich werde ein wenig Fett verwenden und dann mal sehen ob die Fuhre dicht ist. Bei der 550er hab ich auch meistens eine Stück Pappe dabei was ich unterlegen kann, irgendwo tropft da auch manchmal was.

Das Durchmessen des gebraucht erworbenen Stators war erfreulich, kein Masseschluß und Durchgang mit 1,8 bis 2 Ohm auf allen Spulen. Also konnte der geplante Umbau weitergehen.

@Peter: Der Stator passt problemlos in das Gehäuse der Hunderter, sowohl vom Durchmesser her als auch von der Höhe. Der Stator ist lediglich etwas breiter. Das Gehäuse geht ohne weiteres zu und das Lochbild der Befestigung ist auch identisch. Darius hatte das ja auch schon in seiner Beschriebung geschrieben, daß die Teile von der 250 und 360 noch besser passen als die von der 200er.

LiMa 100 und 250.jpg
LiMa 100 und 250.jpg (97.39 KiB) 43-mal betrachtet


Wo man nicht drum herum kommt, ist die Durchführung durch das Gehäuse zu ändern. Darius hatte ja hier auch den Vorschlag gemacht, die Kabel mittels eines Splintes durch die Löcher der Dichtung zu ziehen, das erschien mir aber bei dem etwas fragilen Erscheinungsbild der Anschlußkabel meiner neuen LiMa zu gefährlich. So habe ich die alte Dichtung aus der 6V-Lima ausgebaut und die Dichtung mit drei Schnitten geschlitzt, so daß ich die Kabel rausziehen konnte.

LiMa Dichtung.jpg
LiMa Dichtung.jpg (90.68 KiB) 43-mal betrachtet



An der 250er Lima ist die Anschlußstelle der Kabel etwas anders, so daß man die Zugentlastung lösen mußte. Die Kabel hab ich dann durch die geschlitzte Dichtung durchgeführt. Ich denke das mit den Schlitzen ist vertretbar, die Stelle sitzt hinter dem Stator und wird nur indirekt von Öl benetzt, die Dichtung wird im Gehäuse noch zusammen gedrückt, so daß keine großen Ölmengen austreten werden. Als die Dichtung fertig war, kamen mir dann doch noch Bedenken wegen der brüchigen Kabel. Ich hab dann mal dran rumgewackelt und hatte plötzlich ein Kabel in der Hand, das hing nur noch an einer Ader...das wäre im Betrieb sicher nach kurzer Zeit abgefallen. Also hab ich gleich alle Kabel an der Knickstelle der alten Dichtung gekappt, die gewebeisolierten Ummantelungen vorsichtig gelöst und die Kabel neu verlötet, anschließend mit Isoband und Schrumpfschlauch neu isoliert.

LiMa Kabel.jpg
LiMa Kabel.jpg (127.02 KiB) 43-mal betrachtet



Zum Schluß dann noch die Steckerhülsen von Rund- auf Flachstecker geändert und noch einen neuen Anschluß für den Leerlaufschalter eingefügt, das alte grüne Kabel war völlig morsch (Ich denke das PVC hat den Temperaturen hinter dem Deckel nicht Stand gehalten, deshalb habe ich auch die drei gewebeisolierten LiMa-Kabel beibehalten, die halten das besser aus). Fertig, war ne ziemliche Fummelei, aber wieder schön wenn ein Teil fertig ist.

Bei der Gelegenheit ist mir aber noch eine weitere Frage eingefallen, da man hier immer nur drei Bilder pro Beitrag hochladen kann, stelle ich die in einem weiteren Beitrag gleich im Anschluß...Fortsetzung folgt.
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Re: Begrüßung und Vorstellung

Beitragvon dirk550four » Sa 11. Mai 2019, 16:43

So, da bin ich wieder.

Ja, was ich noch gerne diskutieren wollte: In der Beschreibung von Darius ist ja unter anderem von einem notwendigen 12V-Regler die Rede. So wie ich mir das mit meinen begrenzten Elektrotechnikkenntnissen vorstelle, ist die Funktion des Reglers bei einer Drehstromlichtmaschine so, daß er in Abhängigkeit von der gelieferten Ausgangsspannung den Erregerstrom nachregelt, bei zu hoher Spannung weniger, bei zu niedriger Spannung etwas mehr. Deshalb ist auch im Schaltplan von meiner 550er eine Erregerwicklung eingezeichnet:

LiMa CB 550 K.jpg
LiMa CB 550 K.jpg (96.14 KiB) 43-mal betrachtet



Bei der 100er gibt es keine Erregerwicklung, das einzige was sich dreht ist ja der Permanentmagnetrotor, folglich ist die Ausgangsspannung abhängig von der Drehzahl und wird nur durch die Batterie gepuffert, was bei der geringen Spannung bei 6V-Betrieb und der geringen Leistung ja auch OK ist. Wenn der Scheinwerfer nicht an ist, wird ja hier die überschüssige Leistung im Widerstand "verheizt".

LiMa CB 100 K.jpg
LiMa CB 100 K.jpg (75.54 KiB) 43-mal betrachtet



Wenn es hier also gar nichts zu regeln gibt, was macht dann der Regler? Ich verstehe ja, daß bei 12V eine zu hohe Spannung auf Dauer nicht gut für die Elektrik ist und daher begrenzt werden muß, aber an welchem Parameter wird denn da gedreht? Oder ist hier vielleicht ein Spannungsbegrenzer gemeint, der bei Bedarf die Spannungsspitzen oberhalb von 12 V an die Masse weitergibt? Ich hab so ein Ding an meinem DKW-Moped angebaut, weil ich dort den Scheinwerfer auf Halogenleuchte umgerüstet habe und die mag allzuviel Spannung, auch beim dortigen "Bordnetz" von 6V, gar nicht. Dieser Begrenzer sitzt dann zwischen dem Gleichrichter und Masse. Die alten Engländerinnen hatten dafür, glaube ich, eine sogenannte "Zenerdiode"...

Sehe ich das so richtig???

Vielen Dank für Euren Rat und noch ein schönes Wochenende,

Dirk
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Re: Begrüßung und Vorstellung

Beitragvon Schlesier » Sa 11. Mai 2019, 22:33

Der Regler sollte ursprünglich die Spannungsspitzen abfangen was nie richtig funktioniert hat.
An seine stelle arbeitet jetzt problemlos seit Jahren ein Diotec 25 Brückengleichrichter, auf einen Regler habe ich gänzlich verzichtet. Die Anlage funktioniert auch so ohne Probleme.

Stelle mir jetzt bitte keine "fachmänichen" Fragen, normalerweise bin ich wenn es um Elektrik geht eine Niete :mrgreen:
Was ich aber nicht in der Beschreibung erwähnt habe, ist der Umbau des kleinen "Schutzbleches".
Das Teil soll verhindern, dass die Steuerkette nicht zu nah an die LiMa kommt.
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Re: Begrüßung und Vorstellung

Beitragvon dirk550four » So 12. Mai 2019, 15:26

Hallo Darius,

vielen Dank für die Info, ich werd das dann auch mal mit dem dreiphasigen Diotec Gleichrichter versuchen, wenn die Kleine dann irgendwann massenweise die Glühbirnen frisst, kann ich ja immer noch einen Begrenzer anschließen.

Der Tipp mit dem Blech war auch prima, das hätte ich ja sonst garantiert übersehen. So hab ich die Schweißpunkte an der alten Lima ausgebohrt und werd das kleine Blech mit zwei M3-Schrauben an der neuen befestigen. Zum Glück ist ja der Statorring aus Weicheisen, da ließen sich leicht zwei entsprechende Löcher bohren.

Viele Grüße Dirk
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Re: Begrüßung und Vorstellung

Beitragvon Peter Ulrich » So 12. Mai 2019, 17:38

An alle Elektriker,

Mann oh Mann, das geht jetzt aber schon sehr ans Eingemachte! Aber das ist wirklich toll, ich selbst kann da leider nicht mitreden, da ich meine Oldtimer (CB 100 und 125) nicht mehr umbauen werde, da ich mit ihnen nur tagsüber bei schönem Wetter zu Oldieveranstaltungen in der Region unterwegs bin. Freut mich zu hören, dass die Lima von der CB 250 K ohne größere Umbauten passt, das nenne ich dann ja fast "Baukastensystem" von Honda. Ich seh schon, ich darf meine Suche nach einer bezahlbaren CB 175 K nicht aufgeben, die hatte nämlich schon 12 Volt.

Einen schönen Sonntag Abend,

Gruß
Peter
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Re: Begrüßung und Vorstellung

Beitragvon gruzzel » So 12. Mai 2019, 19:16

Moin Kameraden,

die Ausgangsspannung der CB100 Lima wird in der Tat nicht geregelt, sondern
nur durch die Batterie gepuffert, und/oder im Widerstand verbraten. Eine Regelung
der Ausgangsspannung ist im originalen Zustand nicht möglich, da keine Erreger
Wicklung vorhanden ist. Das hast Du korrekt beschrieben, Dirk.

Eine gewisse "Regelung" findet allerdings doch statt. Ist das Licht ausgeschaltet,
so ist nur die kleine Wicklung der Lima auf den Gleichrichter geschaltet. In diesem
Zustand versorgt die Lima nur die Zündung und lädt die Batterie. Wird das Licht
eingeschaltet, so wird die große Wicklung zugeschaltet, damit die Leistung für
das Fahren mit Licht ausreicht.

Der Widerstand sitzt im Standlichtkreis, und ist nur für die deutschen Modelle
nachgerüstet worden, da es nur hier die Standlichtbirne gibt. Da beim Einschalten
des Lichtes die große Wicklung zugeschaltet wird, musste man die überschüssige
Leistung, und indirekt die Spannung, beim Standlicht der deutschen Modelle
gleich wieder vernichten, da sonst die Standlichtlampe direkt durchbrennt, denn
sie belastet die große Wicklung nur mit 4W. Bei den ausländischen Modellen
braucht man den Widerstand nicht, da das große Licht genug Last darstellt, wenn
die dicke Wicklung zugeschaltet wird.

Es ist mit dem Schalten der Wicklungen also doch eine gewisse Regelung
vorhanden. Und es ist interessant, wie die Hondaingenieure damals das
Standlichtproblem mit dieser Hau-Ruck Schaltung gelöst haben.

Einen modernen Siliziumbrückengleichrichter einzusetzen bringt in Sachen
Regelung nichts. Nur der Spannungsabfall über die Dioden erhöht sich um
ca. 0,1V gegenüber dem originalen Selengleichrichter.

Man könnte nun mit einem Regler die Ausgangswicklung abschalten, und
bei Spannungsabfall wieder zuschalten. Das geht aber auch nicht, da dann
die Lichtmaschine Schaden nehmen wird, da sie ohne Last eine recht
hohe Spannung induziert.

Oder der Regler schaltet die Ausgänge der Lichtmaschine auf dicke, zu
berechnende Widerstände/Spulen, und bei Spannungsabfall wieder auf den
normalen Weg. Das wäre aber auch Hau-Ruck.

Aus meiner Sicht ist da also nix mit Regelung, außer man baut eine
Lima mit Erregerwicklung ein. Da ist der von Dirk angedachte Begrenzer
wohl die einfachste Lösung, mittels einer Kombination aus Zenerdioden
und Widerständen.

:roll:

Marco
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Re: Begrüßung und Vorstellung

Beitragvon dirk550four » Mo 13. Mai 2019, 18:57

Hallo Leute,

das mußte ich jetzt erstmal auf mich wirken lassen...

@Marco: Tolle Erklärung, keine Fragen mehr, Euer Ehren! Ich werd das jetzt bzw. dann erstmal so zusammen bauen und, wie Darius, den Regler / Begrenzer weglassen. Wann fährt man denn überhaupt mit Standlicht und im Stehen ist der Motor sowieso aus. Hab aber noch nie ein Mopped mit Standlicht irgendwo hingestellt. Vielen Dank nochmal!

@ Peter: Ja, das Honda-Baukastenprinzip ist wirklich genial, da hat der Soichiro meilenweit nach vorne gedacht. Und den Wunsch nach einer 175er kann ich sehr gut verstehen, so eine hätte ich auch gerne...kuck Dir mal die hier an (aber schau nicht auf den Preis...):

https://www.ebay.co.uk/itm/1971-Honda-C ... SwLgVcZWOS

Morgen früh kann ich erstmal zum Zollamt dackeln, mein Auspuff aus Thailand ist da. Werde berichten.

Viele Grüße Dirk
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