Guten Morgen allerseits,
als erstes gebe ich mal die netten Ostergrüße zurück, die hier schon an anderer Stelle im Forum eingetroffen sind. Macht Euch ein schönes Wochenende, das Wetter ist ja wie gemacht für eine schöne Frühlingstour!
Tja, hab mich ja ein paar Wochen nicht gemeldet, was gibt es neues? Mein Saisonauftakt auf Mallorca war klasse, die Ducati Monster - ein Traum! Rauh, ruppig und in kaltem Zustand kaum fahrbar, aber so ein Hammersound und ein absolut unerschütterliches Fahrwerk, das beste was ich je gefahren bin. Leider gabs am vorletzten Tag ein ungeplantes Zusammentreffen mit einem Rennradfahrer...zum Glück gabs keine Personenschäden, aber die Duacti hatte nach dem Ausflug in die Botanik einige Blessuren. Der Vermieter nahm es gelassen und hat mir für den letzten Tag dann noch eine BMW RnineT Scrambler gegeben. Ein netter Zug, aber ganz ehrlich frage ich mich, wofür die Welt sowas braucht
. Als Enduro zu schwer, zum Schnellfahren zu hoher Lenker und zum Touren zu unbequem mit so einem Brötchen als Sitzlegenheit. Na ja, war mal interessant.
Wieder zu Hause, gings dann in der heimischen Werkstatt weiter mit dem Entfernen der Dichtungsreste. Ich hatte mir noch für ein paar Euro einen Glasfaserrradierer besorgt (Gibts im Schreibwarenfachhandel oder in der Bucht) und das war wirklich eine große Hilfe bei den hartnäckigen kleinen Resten. Hinterläßt keine Kratzer und entfernt wirklich alles. Am Zylinderkopf dann die Ventile ausgebaut und diese vorsichtig in die Bohrmaschine eingespannt. Ventilteller dann mit Schmirgelleinen abgezogen um die Ölkohle zu entfernen, ist fast alles weg bis auf ein paar wirklich knüppelharte Reste, die bleiben jetzt dran. Die Ansaug- und Auspuffkanäle waren auch voller Ablagerungen, außerdem erschien mir die Oberfläche ziemlich rauh, also hab ich zwei Abende lang mit dem Dremel und der biegsamen Welle die Kanäle bearbeitet und poliert. Wird wohl keinen meßbaren Leistungsgewinn bringen, aber es ist gut fürs Gewissen...die Ventile hab ich danach auf die gute alte Art mit dem Saugnapf eingeschliffen. Der Brennraum ist jetzt auch wieder schön sauber.
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Nach der ganzen Aktion waren natürlich jede Menge Schleifabrieb, kleinste Späne, Einschleifpaste und Glasfaserstaub im und am Zylinderkopf, und das hat da ja nichts verloren. Wie wird man das am besten los? Also hab ich mir, auch weil ich sowas immer schon mal haben wollte, einen Kleinteilewäscher besorgt, gibts auch für recht kleines Geld bei ebay und macht echt schön sauber. Aber auch hier gilt: Safety first, der Kaltreiniger macht schön weisse Finger und juckt ganz gut, also Gummihandschuhe tragen
!
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Als nächstes hab ich mir dann den Zylinder vorgenommen, wir erinnern uns, die Laufbuchse war wie poliert...da ich das nicht so lassen wollte, habe ich mal wieder das gute Hongerät ausgepackt und die Wand nachbearbeitet. Jetzt kann man wieder einen korrekten Kreuzschliff erkennen, so klappts dann auch mit der Schmierung
.
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Nachdem ich mit dem Zusammenbau des Zylinderkopfes gestern den Beginn des Wiederaufbaus eingeläutet habe, hab ich zur Feier des Tages noch eine Tour mit der 550 Four gemacht. Und als ich das dort vorhandene , leichte Bläuen aus dem ersten Zylinder so betrachtete, dachte ich mir: Da müsste man mal nach den Ventilschaftdichtungen kucken...und da fiel mir ein, daß ich die (eine) Dichtung am Auslaßventil der Hunderter vergessen hatte zu montieren
! Parole für heute nachmittag daher: Auslaßseite nochmal auseinander und dann die Ersatzteile sortieren und beim Zusammenbau die Teileliste daneben legen, damit nichts vergessen wird.
In dem Sinne geh ich jetzt an die Arbeit und wünsche angenehme Feiertage,
Dirk